Therapieziele
Im Dialog mit jedem Klienten wollen wir individuelle, konkrete Therapieziele festlegen, auf die wir in den Einzelsitzungen schrittweise und kontinuierlich hinarbeiten.
Allgemein gesprochen lassen sich einige typische Therapieziele nennen, die häufig eine Rolle spielen.
Krise überwinden & Konfliktlösung
Prägungen, maladaptiver Muster,


Ungesunde Selbstbilder loslassen
Eine der wichtigsten und häufigsten Ziele von Psychotherapie ist das Unterbrechen und Verändern von ungesunden ("maladaptiven") Denk- und Verhaltensmuster (Prägungen & Introjektionen). Diese meist selbst-schädigende Automatismen dürfen in Frage gestellt, bearbeitet, aufgelöst und durch gesündere Alternativen ersetzt werden.
Lebensfreude Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz
Wiedererlangung der Arbeitskraft




Gesünderes (Selbst-)Verständnis
Sich selbst und seine Belastung besser verstehen lernen. im Einklang mit den eigenen existentiellen Bedürfnissen nach Bindung (Sicherheit), Autonomie (Freiheit) und Wertschätzung (Selbst-Liebe) leben, statt nur funktionieren.
Erarbeitung von neuen Bewältigungsstrategien
Konkrete Kompetenzen aber auch eine neue, gesündere Haltung zu sich und zu anderen
Von der Hilflosigkeit(Ohnmacht) zur Selbstwirksamkeit.
Write a short text about your service. Highlight key benefits for potential clients.
Symptomlinderung
Beispiele für Therapieziele
Therapieziele sollten 1) konkret 2) überprüfbar 3) erreichbar 4) im Einflussbereich der eigenen Person liegen 5) positiv formuliert sein, sowie in Bezug auf eine Minderung der Beschwerden sinnvoll sein. In diesem Sinne sind gute Therapieziele z. B. „Selbstbewusster werden“ oder „meine Aufgaben mit mehr Zeit und Ruhe erledigen“. Weniger geeignet sind Ziele wie „glücklicher werden“ (wenig konkret) oder „mich nicht mehr so stressen“ (negativ formuliert). Wichtig ist, dass Ziele klar sind. Neben der Veränderung der eigenen Person, können im Rahmen einer Psychotherapie auch Entscheidungen im Hinblick auf Äußeres getroffen werden. Diese äußeren Ziele sind möglicherweise gut und richtig, therapeutische Veränderungsziele beziehen sich jedoch auf die eigene Person, können dann auch dazu dienen, sich an neue äußere Gegebenheiten erfolgreich anzupassen. Therapieziele können sehr, sehr unterschiedlich sein abhängig von dem Hintergründen des eigenen Leidens. Daher habe ich Beispielziele in Abhängigkeit von bestimmten Diagnosen aufgeführt. In der Regel ist es sinnvoll, sich nicht mehr als 2 bis 4 Ziele zu setzen. Wie unten deutlich wird, können sich die Ziele auf Symptome richten, die im Einfluss willkürlichen Verhaltens liegen, oder sich auch auf mehr oder weniger tief liegende psychische Funktionen beziehen.
Beispielziele bei Depression
selbstbewusster werden
mich mehr durchsetzen
mir erlauben, es anderen nicht immer recht zu machen
„nein“ sagen
zu mir selbst stehen, ich selbst sein
mich wertschätzen, mich annehmen
mich wehren, wenn ich schlecht behandelt werde
mehr an mich denken
besser für mich sorgen
mich motivieren wieder aktiver zu sein
handeln statt zurückziehen
Perfektionismus abbauen
Lob annehmen lernen
dankbar sein für positive Dinge
Schuldgefühle abbauen
lernen meinen Ärger wahrzunehmen
Beispielziele bei Persönlichkeitsstörungen
meine Gefühle wahrnehmen
über Gefühle sprechen lernen
wenn meine Gefühle hochkochen, mich bremsen und genau überlegen, wie ich handeln möchte
auch mögliche positive Absichten bei meinen Mitmenschen bedenken
üben Unangenehmes auszuhalten
versuchen, mich in den anderen hineinzuversetzen bevor ich urteile
Dinge, die ich nicht ändern kann, lernen hinzunehmen
Kritik aushalten lernen
mir mehr Ruhe und Zeit geben
Pausen machen
lernen auch mal etwas liegen zu lassen
die Gesamtwochenarbeitszeit reduzieren
Gefühle von Versagen und Wertlosigkeit verstehen und richtig einordnen lernen
üben Erholungsphasen einzuplanen und auszuhalten
die eigenen Bedürfnisse und die meines Körpers kennen und berücksichtigen lernen
mir erlauben Fehler zu machen
Ansprüche an die eigene Person/die eigenen Leistungen reduzieren
Privat- und Berufsleben trennen
regelmäßig Sport machen
jeden Tag etwas tun, was mir gut tut
Beispielziele bei Burnout
Psychotherapie heißt Veränderung. Damit ist eine Veränderung des eigenen Verhaltens und/oder der eigenen Person gemeint. Diese Veränderung kann sich auf unsere Gedanken, unsere Gefühle und/oder unser Verhalten beziehen. Meist bezieht sie sich auf alle drei Bereiche. Therapieziele beschreiben das, was man gerne verändern möchte.
Daher ist es zu Beginn einer Psychotherapie sinnvoll, sich zu fragen, was man gerne verändern möchte. Das heißt, es geht auch um die Frage, wodurch nach eigenem Dafürhalten die Symptome, unter denen man leidet, ausgelöst worden sind und wie man glaubt, wieder für mehr innere Ausgeglichenheit sorgen zu können. Man kann dazu überlegen, was einem an der eigenen Person nicht gefällt bzw. stört und womit man sich selbst oder anderen Schwierigkeiten bereitet. Auch kann es das sein, was andere wiederholt kritisiert haben oder womit man glaubt, sich selbst im Weg zu stehen.
Falls man unter Verhaltensweisen leidet, die zwanghaften Charakter haben wie z. B. bei Zwängen, Essproblemen oder suchtartigem Verhalten, dann ist es sinnvoll, sich über die Funktion des betreffenden Verhaltens für das eigene Gleichgewicht Gedanken zu machen. So kann man sich fragen, welche Gefühle man mit seinen Essanfällen versucht hat zu neutralisieren, und entsprechende Ziele zu entwickeln wie man mit derartigen Zuständen in Zukunft umgehen möchte. Oft ist es hilfreich herauszufinden, welche äußeren Veränderungen austretenden Symptomen vorausgingen und welche Gefühle damit verbunden waren.
Weniger erfolgversprechend ist es in der Regel, sich die unangenehmen Symptome, unter denen man leidet, direkt zu verbieten. Denn meist hat man ja schon selbst mehr oder weniger erfolglos versucht, den auftretenden Beschwerden direkt gegenzusteuern.
Was sind die Ziele der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie?
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie verfolgt das übergeordnete Ziel, das aktuelle Leid zu lindern und Symptome zu reduzieren. Darüber hinaus zielt sie auf tiefergehende, transformative Veränderungen ab, die zu einem erfüllteren und selbstbestimmteren Leben führen.
Symptomlinderung und Konfliktlösung
Das primäre Ziel der TP ist die Linderung akuter Symptome wie Depressionen oder Ängste. Gleichzeitig geht es darum, die zugrundeliegenden Konflikte zu lösen und innere Spannungen zu verringern, die zu diesen Symptomen geführt haben. Dies schafft die Voraussetzungen dafür, dass Defizite verringert und innere Konflikte nachhaltig gelöst werden können.
Persönlichkeitsentwicklung und Reifung
Ein wesentliches Ziel ist die Reifung der Persönlichkeit und die Stärkung gesunder Persönlichkeitsanteile. Dies beinhaltet die Überwindung frühkindlicher Konflikte und starrer, oft unbewusster Muster, die das Leben einschränken können. Funktionen des Ich, wie Affektdifferenzierung (die Fähigkeit, Gefühle zu unterscheiden und zu benennen), Selbstregulation und Realitätsprüfung, werden in der Therapie gezielt angesprochen und gefördert. Der Prozess, unbewusstes Material und Psychodynamiken aufzudecken, führt zu bewussten Einsichten, die es ermöglichen, gesunde Verhaltensweisen auszuprobieren und diese in ein bewusstes und zufriedenes Leben zu integrieren. Dies stellt eine umfassende Transformation dar, die über eine bloße Symptombeseitigung hinausgeht und Patientinnen und Patienten mit lebenslangen Fähigkeiten und einem tieferen Selbstverständnis ausstattet, um zukünftige Herausforderungen effektiver zu meistern.
Verbesserung der Beziehungsfähigkeit
Die Therapie zielt darauf ab, die Fähigkeit zu verbessern, stabile und befriedigende Beziehungen zu sich selbst und zu anderen aufzubauen und zu pflegen. Dies umfasst die Verbesserung der Selbstwahrnehmung, der Empathie und der Kommunikationsfähigkeiten. Die therapeutische Beziehung dient dabei als Modell für gesunde, authentische Interaktionen.
Stärkung von Selbstwirksamkeit und Ressourcen
Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Stärkung der Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung. Patientinnen und Patienten werden ermutigt und angeleitet, aktive Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen, gesündere Entscheidungen zu treffen und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Therapie hilft auch dabei, Ressourcen aufzudecken – wie positive Kindheitserfahrungen, bisherige Erfolge oder positive Bemühungen – und insgesamt ein positives Selbstbild aufzubauen. Dies fügt der Therapie eine entscheidende positive Dimension hinzu. Es versichert Patientinnen und Patienten, dass die Therapie nicht nur auf ihre Defizite oder vergangenen Traumata fokussiert ist, sondern auch darauf abzielt, ihre vorhandenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Dies fördert Hoffnung und Selbstmitgefühl und lässt den therapeutischen Weg als stärkende und weniger defizitorientierte Intervention erscheinen.
Integration in den Alltag
Das ultimative Ziel ist es, Patientinnen und Patienten zu befähigen, ein erfüllteres, selbstbestimmteres und gesünderes Leben zu führen, indem die gewonnenen Einsichten und neuen Verhaltensweisen in die alltägliche Realität integriert werden. Das Verständnis der inneren Welt führt direkt zu greifbaren Verbesserungen im äußeren Leben. Es entmystifiziert, wie "Gesprächstherapie" zu realen Veränderungen führt, und betont, dass Selbsterkenntnis keine akademische Übung, sondern ein praktisches Werkzeug für ein besseres Leben ist. Es unterstreicht den aktiven, integrativen Charakter des therapeutischen Prozesses.
Zu den langfristigen bzw. Transformationszielen gehören also: Bewusstmachung unbewusster Konflikte und Muster, Reifung der Persönlichkeit und Stärkung des Ich, Verbesserung der Beziehungsfähigkeit (zu sich und anderen), Stärkung der Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung, Lösung innerer Konflikte, Entwicklung gesünderer Bewältigungsstrategien, Aufbau eines positiven Selbstbildes und Aktivierung von Ressourcen, Integration von Einsichten in den Alltag für ein erfüllteres Leben.